„Ich habe zu viel Hass gesehen, als dass ich selber hassen möchte.“
Kaum eine Persönlichkeit des Zwanzigsten Jahrhunderts hat sich so als Symbolfigur des Widerstands gegen die Ungerechtigkeit der Welt etabliert wie Martin Luther King. Seine große Rede am 28. August 1963 auf der Schlusskundgebung des „March on Washington“ vor dem Denkmal von Abraham Lincoln war ein Meilenstein in der Menschenrechtsbewegung in den Vereinigten Staaten. Immer wieder an seiner Seite war die große Gospel-Sängerin Mahalia Jackson, über die Luther King einst gesagt hatte, sie habe eine Stimme, „einmal in einem Jahrtausend.“
Der Abend in der Martinskirche ist die dritte Station der Reihe „Texte der Humanität“, die an Stimmen der Menschlichkeit erinnern soll. Nach Mark Twain und Astrid Lindgren kommt nun der Amerikaner zu Wort, der gemäß seinem Vorbild Mahatma Gandhi die Gewaltlosigkeit als mächtige Waffe im Kampf gegen Unterdrückung für sich entdeckt und höchst erfolgreich umgesetzt hat. Dazu versammeln sich am 12. Oktober in der Martinskirche eine kleine Gruppe ausgewiesener Bühnenkünstler: der Dresdner Schauspieler Ahmad Mesgarha, die viermalige Festspiel-Schauspielerin Andrea Cleven, Ex-Intendant Holk Freytag, sowie die deutsch-amerikanische Gospel Sängerin Ginea Adi Wolf, eine herausragende Künstlerin beim diesjährigen Jazz-Festival im Stiftsbezirk, sowie der renommierte Jazz Pianist Jan Luley. Bekannte und weniger bekannte Äußerungen von Martin Luther King bringt der Abend in Beziehung zu Äußerungen von Mahatma Gandhi und einigen berühmten Songs, die Mahalia Jackson einst zur Unterstützung der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung gesungen hat.
Erste Überlegungen zu „Tech4Martinskirche“ und Spendenaufruf
Wir, die Martinskirchengemeinde in Bad Hersfeld, möchten unsere Kirche Schritt für Schritt zum kulturellen Treffpunkt in der Stadt und im Stadtteil machen. Bisher bieten wir bereits über das Jahr verteilt ein abwechslungsreiches Kulturprogramm für alle Generationen an. Das reicht vom Krippenspiel über die Konfi-Disco bis zu Konzerten mit Kammermusik und Pop-Klängen über politische Talkrunden bis zu den beliebten „Texten der Humanität“.
Doch ein Veranstaltungsort muss auch über ausreichende und moderne Veranstaltungstechnik verfügen, um den aktuellen Standards auf dem Kultursektor zu genügen. Aus diesem Grund hatten Pfarrer Ingo Schäfer und Pfarrerin Tamara Schäfer am Freitagabend zu einer Informationsveranstaltung unter dem Titel „Tech4Martinskirche“ eingeladen. Rund 15 Interessierte waren gekommen, um sich die Pläne des Kirchenvorstandes anzuhören. „Wir möchten unsere Kirche weiterentwickeln und Technik ist dabei die logische Konsequenz“, so Ingo Schäfer. „Wir möchten Menschen bei vielfältigen Veranstaltungen zusammenbringen. Unsere Kirche ist dafür der perfekte Ort“, fügte er hinzu. „Aber wir merken, dass wir an die Grenzen unserer technischen Ausstattung kommen.“
Derzeit bringen die Künstlerinnen und Künstler ihr technisches Equipment mit, welches für die Aufführungen benötigt wird. Doch das sollte laut Schäfer keine dauerhafte Lösung sein.
Es gibt ein Angebot, die Licht- und Tontechnik aus einem ehemaligen Veranstaltungsort in Bad Hersfeld käuflich zu erwerben. Aus dem Publikum, in dem auch Technik-Experten saßen, kamen allerdings diesbezüglich Bedenken auf. Moderne Beleuchtungstechnik setzt auf energiesparende LED-Scheinwerfer. Die angebotene Technik fußt jedoch noch auf der älteren Halogen-Beleuchtung. Das könnte möglicherweise die Verlegung neuer Starkstrom-Leitungen im Kirchengebäude bedingen, aber auch unter Sicherheits-, Brandschutz- und Umweltaspekten sei die Anbringung veralteter Technik durchaus des Nachdenkens wert. Noch ist nicht klar, welche technischen Anlagen das bestehende Angebot umfasst.
„Unsere Idee ist es, mit Licht Atmosphäre und Stimmungen zu schaffen“, sagte Schäfer. Erste Veranstaltungen mit (geliehenen) LED-Strahlern, die die Kirchenwände eindrucksvoll illuminierten, gab es bereits. „Wir möchten auf keinen Fall offensichtliche und beeinträchtigende Änderungen am Kirchenraum vornehmen“, sagte der Pfarrer. Die Martinskirche ist die einzige in den 1960er Jahren erbaute Kirche in Bad Hersfeld, die unter Denkmalschutz steht. Veränderungen am Gebäude sind also nur dezent vorzunehmen. „Der Charakter des Raumes soll unangetastet bleiben“, so Schäfer.
Auch die tontechnische Ausstattung unserer Kirche entspricht nicht mehr dem heutigen Standard. „Wir haben derzeit das, was man für einen normalen Gottesdienst benötigt“, sagte Schäfer. „Mehr aber auch nicht.“ Mikroports oder Funkmikrophone gibt es nicht, die vorhandenen kabelgebundenen Modelle erfüllen ihren Zweck für anspruchsvollere (Musik-)Veranstaltungen jedoch in keinem Fall. Einig war man sich bei dem Treffen, dass vor der Installation von Licht- oder Tontechnik auf jeden Fall Experten in beiden Bereichen um Rat gefragt werden sollten. Spezialisten aus dem Bereich Veranstaltungstechnik und/oder Theater sollten befragt werden. „Es braucht auch bei den Veranstaltungen Techniker, die ihr Handwerk verstehen und die Geräte bedienen können“, sagte der Pfarrer.
Eine Überlegung als Fazit könnte lauten: „Wir kaufen das Basis-Equipment und je nach Veranstaltung mieten wir benötigte zusätzliche Technik an.“ Doch beides ist mit finanziellem Aufwand verbunden, den die Kirchengemeinde nicht allein stemmen kann. Aus diesem Grund ruft der Kirchenvorstand zu einer Spendenaktion auf. „Sei Teil der Veränderung. Deine Unterstützung zählt!“, so die Gemeinde.
Wer mit seiner bzw. ihrer Spende dazu beitragen möchte, unsere Kirche zu einem attraktiven Veranstaltungsort von Theater über Konzerte bis zur Jugenddisco zu machen, kann seine Spende gerne auf folgende Konten überweisen:
Wir freuen uns über jede Spende und halten Sie auf unserer Website www.martinskirche-bad-hersfeld.de sowie über unsere Social-Media-Kanäle über den aktuellen Stand der Entwicklungen auf dem Laufenden. (cdg)
Musikalische Hommage in der Martinskirche: Reise ins Beatles-Jahrzehnt
31.08.24 - "Die Beatles-Story" lautete der er Titel eines Konzertabends in der Bad Hersfelder Martinskirche am Freitagabend. Nancy Heldmann und Ulrich Bechtel brachten ihr Beatles-Programm mit
allerlei Fakten und Anekdoten aus dem Jahrzehnt 1960 bis 1970 - den zehn Jahren, in denen die Jungs aus Liverpool die bekannteste Band der Welt waren.
"Lassen Sie sich begeistern vom Geist der 60er und 70er Jahre" sagte Pfarrerin Tamara Schäfer zum Publikum in der ausverkauften Martinskirche zur Begrüßung. Begeistern konnte das Duo, das aus Bebra
und Sontra stammt, mit vielen Hits der Beatles, die sie auf ihre ganz persönliche Art präsentierten. Die Stimme Nancy Heldmanns von zart bis kraftvoll und das gefühlvolle Klavierspiel Ulrich
Bechtels, der dem eigenen Bekunden nach eher nach Gefühl als nach Noten spielt, erfüllte die stimmungsvoll illuminierte Kirche mit vielen bekannten und einigen weniger berühmten Songs des Quartetts
aus John Lennon, Paul McCartney, George Harrison und Ringo Starr.
"All you need is Love", "Yesterday", "Norwegian Wood", "Love", "Hey Jude" und "Let it be" erklangen ebenso wie "Imagine" und "Strawberry Fields forever" und "Here comes the Sun". Am Klavier solo
spielte Bechtel "Maybe I'm amazed" und "The long and winding Road".
Viel Wissenswertes von den Anfängen der "Beatles" in Hamburg über die Beatlemania, private Geschichten der einzelnen Musiker bis hin zu Querelen mit dem Management, Herausforderungen auf der Bühne
und im Tonstudio erzählten Bechtel und Heldmann in kleinen Zwischenmoderationen. Das Ende ist bekannt: 1970 erscheint das letzte Studioalbum, 1980 wird John Lennon von einem verrückten Fan
erschossen, George Harrison stirbt 2021 nach langer Krebserkrankung. Der wohl allerletzte Beatles-Song "Now and then" mit Samples der Stimmen von Lennon und Harrison erschien im Jahr 2023.
Die Begeisterung für die Beatles und vor allem die klangvolle, harmonische und hochmusikalische Interpretation von Nancy Heldmann und Ulrich Bechtel, die zum Gesang Klavier, Gitarre und Cello
spielten, spiegelte sich im langen und donnernden Schlussapplaus in der Martinskirche wider. Mit "Die Beatles-Story" brachte das Duo seinem Publikum viele Erinnerungen zurück und mancher summte die
bekannten Melodien auf dem Heimweg in der lauen Augustnacht. (Christopher Göbel / OSTHESSEN-NEWS) +++
Kreative Räume öffnen: Freitags, 17 Uhr, im Gemeinderaum
"Vor längerer Zeit gab es in der Martinsgemeinde einmal die sogenannte „Malschule". Diese Idee möchte ich aufgreifen und mit meinen eigenen kreativen Methoden füllen, wobei der Begriff „Schule" nicht ganz zutreffend ist, denn hier soll es keine Bewertungen geben. Einmal im Monat gibt es im Gemeindehaus der Martinskirche ein künstlerisches Angebot, das unsere Freude am kreativen Schaffen wecken soll. Das zeigt auch, frei nach Joseph Beuys: Jede ist eine Künstlerin /jeder ist ein Künstler. Es soll kein großer, ästhetischer Anspruch erhoben werden. Allein der Prozess des fantasievollen Schaffens in einem wertfreien Raum steht im Vordergrund. Willkommen sind Menschen ab 8 Jahren. Wir arbeiten in Gruppen mit ca. 7 Personen. Zeitaufwand: Ca. 2 Stunden inclusive gemeinsamer Vor- und Nachbereitung. Bei Interesse bitte im Pfarramt melden unter 06621-2801 oder an pfarramt.badhersfeld-martinskirche@ekkw.de mailen. Bunte und inspirierte Grüße, ich freue mich auf die sprudelnde Kreativität." (Eure Sabine Kampmann)
Aus: Blick in die Kirche, Ausgabe März 2016