Unsere Kirchengemeinde ist eine von 697 Kirchengemeinden der Evangelischen Kirche
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Sie, was "Kirche" heutzutage jungen und älteren Menschen zu bieten hat.
„Wandel säen.“ – Brot für die Welt-Gottesdienst am 3.12.23 mit Kirchenkaffee und Verkauf für den Weltladen
Am 1. Advent eröffneten wir die 65. Aktion von Brot für die Welt mit dem Motto „Wandel säen.“ Sie steht im Zeichen der Klimagerechtigkeit und betrifft uns alle, besonders aber Länder wie z.B. Kenia.
Darum erzählten wir von einer kenianischen Kleinbauernfamilie, von Mary und Edwin Lagat, und in welcher Art und Weise ihnen von der Partnerorganisation ADS („Anglican Development Services -North Rift“) von der anglikanischen Kirche geholfen wurde. Mit dem besonderen Gottesdienst feierten wir auch den 55. Geburtstag unserer Martinskirche.
Dazu trug Kirchenvorstandsmitglied Silke Jungk folgende Gedanken vor:
"Wir haben gesungen, macht hoch die Tür, die Tor macht weit. Welche Bedeutung hat eine Tür, welche Art von Türen kennen wir eigentlich? Es gibt Zimmertüren, Schranktüren, Haustüren, Schutztüren und vieles mehr. Selbst der einfache Adventskalender aus Pappe hat Türchen, hinter denen Verborgenes und Neues lauert. Wir sehen aber nicht nur die unterschiedlichsten Türen; wir hören auch die Türen, als wenn sie zu uns redeten: Sie knarren und quietschen, sie rappeln und klappern, sie schrappen und schaben, sie ächzen und schlagen. Auch kann man auf verschiedene Art und Weise durch eine Tür gehen. Nämlich heiter und beschwingt, traurig und in gebückter Haltung, vorsichtig, neugierig und voller Erwartung. Aber, es gibt kein Haus ohne Tür! Türen haben verschiedene Funktionen. Eine Tür ist immer Übergang zwischen drinnen und draußen, zwischen Vertrautem und Neuem, zwischen Geborgenheit und Gefahr. Eine Tür ist immer auch eine Grenze. Diese Grenze kann man überwinden. Wir möchten uns mit der sich öffnenden Tür beschäftigen. Eine sich öffnende Tür wird uns mit Erwartung erfüllen wie Kinder an der Tür zum Weihnachtszimmer.Manchmal meinen wir draußen vor der Tür alles Wilde und Seltsame zu ahnen und alles, was uns lockt und uns verwandeln kann. Alle Hoffnungen sind erlaubt. Offene Türen bringen Menschen in Beziehung, ins Gespräch. Menschen öffnen sich, wie Türen sich auftun. Die geöffnete Tür entdecken und erleben wir als einen Ort der Kommunikation, der Interaktion und des rituellen Austauschs, auch als Ort des Bittens und Schenkens, als Ort des Willkommens und des Abschieds. Steht nicht die Tür für die wahren Begegnungen im Leben? Kein Zweifel – die Tür ist damit ein besonderer Impuls. Von solch einem Impuls, einer Begegnung, werden wir auch in diesem Gottesdienst erzählen und wir erfahren von den positiven Entwicklungen, die eine sich öffnende Tür auslösen kann."
Musikalisch eine Kerze angezündet (2.12.2023):
Ein Konzert der Musikschule Elke Schmitt stimmte auf den ersten Advent ein
„Es wird nicht finster in der Welt bleiben“, das sei die Botschaft der Weihnachtsgeschichte, sagte Pfarrer Ingo Schäfer am Samstagnachmittag in der Martinskirche. Er zündete die große Friedenskerze auf dem Altar an, um damit das adventliche Konzert der Musikschule Elke Schmitt zu eröffnen. Das Motto „“Light a candle for peace“ wurde im Folgenden von dem Instrumentalensemble und dem Chor „Singclusive“ musikalisch umgesetzt. Am Klavier gab Elke Schmitt souverän den Ton an. Sätze aus dem „Concerto Pastorale“ von Johann Christoph Pez erwärmten die Herzen des Publikums ebenso wie der ideal zum Mitsingen geeignete Adventsklassiker „Macht hoch die Tür“. Nadja Poroffschek sang in ihrem Solo das poetische Lied „Mary, did you know“. Beindruckend war der Chorgesang mit Karl Jenkins „Lullei“ und das nur von der Geige begleitete „Light a candle for peace“. Für originelle und stimmungsvolle, literarische Abwechslung sorgte Jürgen Schmitt mit Texten wie „Der Dezember“ von Erich Kästner, „Papas Weihnachtsfreuden“ und „Der kleine Frieden“. Das fröhliche „Jingle Bells“ beglückte alle dann als Zugabe.
Ein Leben in Versen: „Zur Heimat erkor ich mir die Liebe“:
Sabine Kampmann stellte in einem Konzertgottesdienst die Lyrikerin Mascha Kaléko vor
Am Volkstrauertag, an dem traditionell den Opfern von Krieg und Gewalt gedacht wird, stand das Leben und Werk der jüdischen Dichterin Mascha Kaléko im Mittelpunkt eines Konzertgottesdienstes in der Martinskirche. Sabine Kampmann gestaltete die Hommage an die Künstlerin auf eine besondere Weise. Es gelang ihr, die feinsinnigen Texte mit ihrem Gitarrenspiel auf eine Art zu begleiten, dass deren Sprachmelodie und die Musik geschickt ineinander verwoben waren. Kampmanns Präsentation wirkte wie aus einem einzigartigen Guss gemacht, in sich geschlossen und vollkommen. Sie war intensiv, melancholisch und spannend zugleich, so wie eben Kalékos Texte auch sind. Die Lautstärke war im Kircheninnern runter geregelt. Mit gehauchter Stimme und zartem Gesang fesselte Kampmann die Zuhörerinnen und Zuhörer. „Mascha, Mascha“, rief sie eingangs: „Du bist fort, aber wir suchen dich in deinen Versen und Worten.“ Kaléko war ihr ganzes Leben lang eine Reisende. Geboren wurde sie 1907 in der heutigen Ukraine, danach folgten Jahre in hessischen Städten. In Berlin, der Stadt, wo sie sich am glücklichsten fühlte, feierte sie erste Erfolge in den 1920er und 30ger Jahren. „Die paar leuchtenden Jahre“ nannte sie diese Zeit. 1938 floh sie mit ihrem zweiten Mann und dem gemeinsamen Kind in die USA. 1955 unternahm sie ihre erste Deutschlandreise nach dem Exil und kam auch wieder nach Berlin, aber sie fühlte sich dort nicht mehr wohl. 1959 zog sie nach Israel. In ihren Gedichten schrieb sie über Einsamkeit und ihre Verzweiflung, vor allem nach dem Tod ihres Sohnes und ihres Mannes. „Ich bin geschlagen, aber nicht besiegt“, sagte die starke Frau in einem ihrer Texte. Sie fühlte sich überall als Fremde und heimatlos. „Ein Fremdling war ich schon immer, der Ferne zugetan, den Zugvögeln und den Sternen“, verfasste sie. Aus dieser Traurigkeit heraus entstand das Gedicht „Zur Heimat erkor ich mir die Liebe“, dessen Titel Kampmann als Motto des Gottesdienstes gewählt hatte. Die Liebe ist das, was zählt, egal wo man ist, und auch das Vertrauen auf Gott. „Da ist einer, der mich hält“, sagte Kampmann am Ende in Kalékos Sinne.
Kreative Räume öffnen: Freitags, 17 Uhr, im Gemeinderaum
"Vor längerer Zeit gab es in der Martinsgemeinde einmal die sogenannte „Malschule". Diese Idee möchte ich aufgreifen und mit meinen eigenen kreativen Methoden füllen, wobei der Begriff „Schule" nicht ganz zutreffend ist, denn hier soll es keine Bewertungen geben. Einmal im Monat gibt es im Gemeindehaus der Martinskirche ein künstlerisches Angebot, das unsere Freude am kreativen Schaffen wecken soll. Das zeigt auch, frei nach Joseph Beuys: Jede ist eine Künstlerin /jeder ist ein Künstler. Es soll kein großer, ästhetischer Anspruch erhoben werden. Allein der Prozess des fantasievollen Schaffens in einem wertfreien Raum steht im Vordergrund. Willkommen sind Menschen ab 8 Jahren. Wir arbeiten in Gruppen mit ca. 7 Personen. Zeitaufwand: Ca. 2 Stunden inclusive gemeinsamer Vor- und Nachbereitung. Bei Interesse bitte im Pfarramt melden unter 06621-2801 oder an pfarramt.badhersfeld-martinskirche@ekkw.de mailen. Bunte und inspirierte Grüße, ich freue mich auf die sprudelnde Kreativität." (Eure Sabine Kampmann)
Im Gebet verbunden
Im Friedensgottesdienst (13. März 2022) brachte Pfr. Ingo Schäfer mit den Konfis verschiedene Stimmen aus der Ukraine zu Gehör. Bewegt und sichtlich berührt verband sich die Gemeinde im Gebet für den Frieden:
Gott, wir beten für alle,
denen das Lachen vergangen ist
und deren Vertrauen auf dich und die Menschen verloren ging;
für die Verzweifelten, deren Leben zerschlagen ist und die mit ihren Wunden leben müssen. Wir beten für alle, die rastlos, wütend und traurig zurückbleiben, die verstört sind angesichts sinnloser Gewalt, für die, denen die Opfer am Herzen liegen. Tritt denen entgegen, die unschuldiges Leben verletzen und Menschen zerstören. Stärke und tröste die, die unter Gewalt und Trauma leiden.
Gib uns den Mut, böse Taten zu verhindern. Zeige uns, wo wir gebraucht werden und aufmerksam hinschauen müssen. Wir danken dir für alle, die versuchen zu helfen und zu heilen. Lass uns alle Liebe und Fürsorge erfahren, damit wir lachen und glauben, hoffen und lieben können. Amen.
Selig sind, die Frieden stiften; denn sie werden Gottes Kinder heißen.
Kirche wird Kulturdenkmal (Mai 2019)
Im Brief vom Landesamt für Denkmalpflege Hessen an den Kirchenvorstand der Martinskirche heißt es: Im Sinne der systematischen Erfassung und Aktualisierung hat das Landesamt für Denkmalpflege die Nachkriegskirchen der Stadt Bad Hersfeld auf ihren Denkmalwert hin überprüft. Die vergleichende Untersuchung hat ergeben, dass die Evangelische Martinskirche die Kriterien eines Kulturdenkmals nach § 2 Abs. 1 des Hessischen Denkmalschutzgesetzes (HDSchG) erfüllt. Die Martinskirche wird daher mit sofortiger Wirkung in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen aufgenommen.
Aus: Blick in die Kirche, Ausgabe März 2016