Volle Klänge der Posaunen auf der Pfarrwiese
Eine musikalische Abendandacht unter freiem Himmel bewegte zahlreiche Gäste
In der Stille eines lauen Sommerabends brachte eine musikalische Abendandacht der Martinskirchengemeinde in ihrem Pfarrgarten im Schlippental eine Zeit der Ruhe und Entspannung. Viele Besucher und Besucherinnen kamen zum Spiel des Posaunenchores des CVJM und der evangelischen Kirche Bad Hersfeld, der sichtbar bewegt im Gedenken an seine langjährige Leiterin Gesa Hild aufspielte. Die Verstorbene hatte die Stücke noch selbst ausgewählt und einstudiert. Mit dem Abba-Song „Thank you for the music“ wurde besonders an sie erinnert, denn dieses nicht einfache, powervolle Lied hatte der Chor Anfang des Jahres noch zu ihrem 80.Geburtstag gespielt. Zur Hommage an Hild gehörten auch der neuseeländische „Wellerman-Song“ und „Segel setzen“. Wilfried Radick dirigierte als kommissarischer Leiter die vierzehn Musiker und Musikerinnen, die einmal mehr ihr anspruchsvolles und modernes Repertoire unter Beweis stellten. Das Thema „Sommer“ wurde mit „Easy“ und „Blue Sky“ aufgegriffen. Zwei Stücke nahmen Bezug auf die Festspiele: „Notturno“ aus „Ein Sommernachtstraum“ von Felix Mendelssohn-Bartholdy und „Crazy legs“ aus „A Chorus line“. Mit der Zugabe von „Bewahre uns Gott“ wurde ein früher vom Chor sehr häufig, aber dann lange nicht mehr gespieltes Segenslied vorgetragen. Die Andacht zeigte nicht nur, dass Musik verbinden kann, wie Pfarrerin Tamara Schäfer es formulierte, sondern dass sie auch Erinnerungen lebendig halten kann. (het)
Grooviger Swing unter dem Kirchendach: Die GBO-Big-Band der Obersbergschulen präsentierte in der Martinskirche ein vielseitiges Programm (5.7.25)
Schon beim ersten Swing von Benny Goodman, „Sing, sing sing“, den die GBO Big-Band der Obersbergschulen am Samstagabend in der Martinskirche spielte, war klar: Hier konnte sich das Publikum auf beste Stimmung freuen. Die Bässe vibrierten über eineinhalb Stunden groovig bis unters Kirchendach, als vierzehn junge Musiker und Musikerinnen unter der Leitung von Andreas Winter zeigten, was ihnen Spaß macht, nämlich das Publikum mit ihren Talenten mitzunehmen und zu begeistern. Dazu trug auch das Programm mit seinen mitreißenden Titeln bei. Helgo Hahn, der fast 40 Jahre die Big Band geleitet hat, freute sich mit Andreas Winter über das immer noch hohe Niveau der Band. Hahn fungierte als Moderator durch das Programm und hatte dabei für das Publikum interessantes Hintergrundwissen zu den Komponisten und Stücken parat. Mehrmals lobte er, wie schön es sei, dass eine solche Besetzung viele Musikstile spielen könne. Mehrere solistische Beiträge zeigten die individuellen Stärken des Ensembles. So brillierten in Solos unter anderem Felix Klein am Schlagzeug, Mika Schott in Bruno Mars „Uptown Funk“ mit einem langem Trompetentriller, Lorenz Rödiger in Elton Johns „I`m still standing“ mit einem Saxofon-Solo und Leonie Ragotzky am Klavier und am Keyboard. Eine Verbindung von Jazz und Latin brachte der Musicalhit „Cool“ aus der West Side Story. Toll ins Programm passte auch der Mambo Nr. 5 von Lou Bega. Jazzig wurde es wieder mit Wes Montgomerys „Road Song“ von 1968, bei dem es Lucy Landefeld gelang, mit ihrem Gitarrensolo die Oktav-Technik des Komponisten zu imitieren. Beim funkigen „Hit the Bricks“ von Gordon Goodwin konnten dann viele Solisten des Ensembles beindruckend ihr Können zeigen. Einen Ausflug in die Filmmusik gab es mit John Williams „Star Wars“. Der Jazz-Klassiker „Take the A-Train“ brachte auch noch einmal den spielfreudigen Enthusiasmus der Akteure hervor, der den Kirchenraum und das Publikum gleichermaßen erfüllte. Es wurde mitgenickt, mit den Füßen gewippt und ausgiebig geklatscht. Da war es nur selbstverständlich, dass es am Ende ohne eine Zugabe keinen Feierabend gab. Mit Bill Haleys Millionenseller „Shake, Rattle and Roll“ und dem Soundtrack aus „Forrest Gump“ wurde das musikalische Erlebnis für das Publikum perfekt abgerundet. (het)
Die Martinskirchengemeinde sucht Jubilare
Am 7. September möchte die Evangelische Martinskirchengemeinde im Gottesdienst um 10 Uhr unter dem Motto „Ein Segen sein“ Silberne und Goldene Jubelkonfirmation feiern. „Wir freuen uns auf viele Jubilare aus den Jahren 1975 und 2000 und möchten deshalb alle mit einer Einladung persönlich erreichen“, erklärt Pfarrerin Tamara Schäfer. Allerdings seien von den meisten die aktuellen Adressen nicht bekannt. Deshalb bittet die Kirchengemeinde um Unterstützung. Wer bei der Adresssuche behilflich sein möchte, kann sich an das Kirchenbüro wenden: Tel: 06621-7990184 (Daniela Pfalzgraf), Kirchenbuero.Hersfeld-Mitte@ekkw.de.
(het) Ein Plädoyer für die Verständigung: Die Hersfelder Singschule präsentierte das Kindermusical „Babel blamabel“(18.6.25)
Im Publikum gab es viele Lacher, als am Mittwoch die Hersfelder Singschule der Evangelischen Stadt- und Johanneskirche in der Martinskirche mit dem Kindermusical „Babel blamabel“ von Eugen Eckert und Andreas Hantke zu Gast war. Eckerts witzige Texte und Hantkes mitreißende Lieder handeln von einer biblischen Geschichte aus dem Alten Testament, vom Turmbau zu Babel. Die liebevolle Inszenierung von Sebastian Bethge und Annelie Hopt, die beide die Singschule leiten, brachte gekonnt die Begeisterung der 21 Kinder für dieses humorvolle Musical und ihre musikalischen Talente zum Vorschein. Erstaunlich textsicher und mit großer Spielfreude präsentieren sie sich, so dass sich das Publikum in der halben Stunde gut unterhalten fühlte. Das Stück zeigt tiefsinnig, wie wichtig Verständigung und Zusammenhalt sind. Der große Traum, so wie Gott sein zu wollen und einen Turm bis zu ihm bauen zu können, endet zunächst im Chaos. Hochmut kommt bekanntlich vor dem Fall. Der Turm stürzt ein und alle Menschen babbeln plötzlich wild durcheinander und verstehen sich nicht mehr. „Was soll werden, wenn die Worte fehlen?“, fragte Annelie Hopt als Vorleserin dieser „ganz alten Geschichte“, die am Ende mit ihrer Intention hervorragend ins Hier und Jetzt passt. Was mit einem Sprachenwirrwarr begann, lässt Gott im Neuen Testament mit dem Oster- und Pfingstgeschehen gut ausgehen. Das Publikum wippte gut gelaunt mit den Füßen zu den groovigen Rhythmen, die Sebastian Bethge am Klavier spielte, mit und bedankte sich am Ende für die gelungene Darbietung mit langanhaltendem Applaus.