Einladung zur Adventsvesper am 8. Dezember

Schier unendlich erscheint die Fülle der Musik, die für die Adventszeit komponiert wurde, für Sänger und Musiker ein unbeschreiblicher Schatz. Es handelt sich um eine vorweihnachtliche Musik, die der Hoffnung und Vorfreude auf das Kommende Ausdruck verleiht.
Der Vokalmusik kommt hier eine zentrale Bedeutung zu. Dabei erfahren die liturgischen oder literarischen Texte, die vertont werden, eine besondere Inter-pretation, sozusagen eine Ausdeutung ohne Worte, dafür aber emotional unmittelbar erfahrbar. Und es gibt Texte, die so wichtig und aussagekräftig sind, dass sie durch Jahrhunderte immer wieder von den Komponisten ausgewählt wurden. Die Texte werden auf diese Weise immer wieder anders beleuchtet und der Sinn teilt sich jedes Mal wieder neu, manchmal überraschend neu mit. Was liegt da näher, als in der Vorweihnachtszeit einmal die Musik sprechen zu lassen. Zum 2. Adventssonntag werden in der Martinskirche Vokal- und Instrumentalwerke von Heinrich Schütz, Antonio Vivaldi, Johann Sebastian Bach, Georg Friedrich Händel, Felix Mendelssohn Bartholdy und weiteren Komponisten erklingen. Es singt das Vokalensemble „Quintart“, mit Eva Be Yauno-Janssen und Ines Allendorf, Sopran, Cornelia Rohlender, Alt, Jürgen Linz, Tenor und Thomas Ries, Bass. Dazu kommen die Instrumentalisten des „Arsoni Consorts“, mit Roswitha Royen, Violine, Jürgen Nothbaum, Oboe und Blockflöte, und Renate Bennedik, Klavier und Orgel.
Die Gemeinde ist herzlich dazu eingeladen, sich am 2. Advent vorweihnachtlich-musikalisch entführen und vielleicht auch verführen zu lassen!

„Mein Atem heißt JETZT…“

Musikalische Hommage von Sabine Kampmann am 16.11.2019

an die Dichterin Rose Ausländer (1901-1988)

 

Aus Worten Leben schreiben

Am Vorabend des Volkstrauertages, an dem an die Kriegstoten und die Opfer von Gewalt erinnert wird, fand am Samstag in der Martinskirche eine Gedenkstunde der besonderen Art statt. Sabine Kampmann stellte in einer Hommage mit dem Titel einer Gedichtzeile „Mein Atem heißt Jetzt“ die Lyrikerin Rose Ausländer vor. Es war eine Benefizveranstaltung zugunsten der Jugendarbeit der Gemeinde. Eine Hommage ist ein öffentlicher Ehrenbeweis für eine Person, der man sich verpflichtet fühlt. Kampmann hat Rose nicht persönlich kennengelernt, aber deren Gedichte haben sie über Jahrzehnte hinweg auf ihrem Weg begleitet und gestärkt. „Sie sind eine Quelle an Optimismus und Glauben“, sagte Kampmann. Anfang der 90er Jahre hätte sie das Büchlein „Ich spiele noch“ von einer Freundin geschenkt bekommen. Seitdem sei sie von der Kraft der Worte und deren Botschaft fasziniert. „Rose Ausländer ist eine Frau voller Sehnsucht und inspirierendem Künstlertum“, schwärmte Kampmann. Ein Gedicht trage den Titel „Jeder Tag ein Tropfen“. „Heute geht es um viele kleine Tropfen, um Streiflichter, die für uns wichtig sein können“, führte sie fort. Mit ihrer Rezitierkunst verlieh Kampmann der Intensität der Lyrik, der frischen und bildhaften Sprache den angemessenen Ausdruck. Die Verse verschmolzen mit ihrem leise dazu angestimmten Gitarrenspiel. Ein Schlag auf eine Klangschale eröffnete das abendliche Programm und der lang anhaltende Klang lud zum meditativen Innehalten ein. Das Publikum verstummte. Keine Pause, kein Zwischenapplaus störte dieses kompakte, in sich geschlossene Programm. „Ich schreibe aus Worten Leben“, heißt es in einem Gedicht. Und: „Schreiben ist Leben. Überleben.“ Ausländer glaubte daran, dass poetische Worte Energie und Trost spenden können. Ihre Gedichte sind Zeugnisse ihrer persönlichen  Geschichte. 1901 wurde die Jüdin in Czernowitz in der Bukowina (heute Ukraine) geboren. Mit 20 Jahren zog sie in die USA. 1927 kam sie nach Berlin, um ihre Mutter zu pflegen. Mit ihrer „großen Liebe“ kehrte sie nach New York zurück. In ihren Gedichten strahlen nun die Farben. Später wurden die Bilder dunkler. Ihr „Sonnengott“ trennte sich, 1941 kam Ausländer ins Getto von Czernowitz. Sie sprach nun von Elend und Angst. Auf Butterbrotpapier und Kohle schrieb sie in ihrem Kellerversteck ihre Gedanken auf. Die letzten zehn Jahre ihres Lebens verbrachte Ausländer ans Bett gefesselt in einem Pflegeheim. In dieser Zeit feierte sie ihren größten Erfolge. „Rose ist meine Schwester“, sagte Kampmann und verdeutlichte damit ihre  Seelenverwandtschaft zu ihr. Sie bereicherte die Hommage musikalisch mit Liedern wie das auf französisch gesungene „Ich lobe meinen Gott“, „I know the lord has smiled on me“, „Go down Moses“ und dem jiddischen Lied „Donna Donna“  von der Schwalbe und dem Kälbchen. Auf dem Altar stand ein Bild von Rose Ausländer. Ringsherum war ein Meer von Kerzen und Rosen. So hatte es den Charakter einer Andacht. Und das war das Programm auch: Eine Andacht für Frieden und Menschlichkeit. (het)

Einladung zur Friedensandacht am 2. Juni 2019

„Suche Frieden und jage ihm nach“, so lautet die christliche Jahreslosung 2019. Dieses biblische Motto aufgreifend fand am Sonntag, 2. Juni, um 17 Uhr in der Evangelischen Martinskirche eine Friedensandacht mit einem sich anschließenden Klavierkonzert statt.  

Im Rahmen der ökumenischen Agenda der Vollversammlung des Weltkirchentages in Busan 2013 wurde ein „Pilgerweg der Gerechtigkeit und des Friedens“ ausgerufen. Frieden beginnt schon im Elternhaus, im Kindergarten, in der Schule und in der Gemeinde. Die Fähigkeit, Konflikte gewaltfrei zu lösen, sollte täglich eingeübt werden. Aus diesen Wurzeln entfalten sich das gesamte Leben in den Kirchen und in der Gesellschaft sowie unsere Haltung im Umgang mit den Problemen in der Umwelt, Wirtschaft und der großen Politik. Darüber referierte Petra Schachner (Pädagogin und Friedenstrainerin vom Fränkischen Bildungswerk für Friedensarbeit e.V. Nürnberg) in ihrem Vortrag zum Thema „Friedenserziehung in Schule, Kirche und Gesellschaft“ und sie stellte das Konzept „Weltblick“ mit praktischen Beispielen vor. Dieses Konzept richtet sich an jeden, insbesondere aber an Erzieher und Erzieherinnen in allen Bereichen der Bildungsarbeit. Kirchenvorsteher Dr. Wolfgang Thon hatte das Programm zusammengestellt und konnte auch Friedenspfarrerin Sabine Müller-Langsdorf vom Zentrum Ökumene in Frankfurt begrüßen. Der Abend klang mit einem Klavierkonzert der Pianistin You Kyong Kim aus, die Werke von Bach, Mozart und Beethoven spielte.

Choräle zum Mitsingen (Dezember 2018)

Eine musikalische Adventsvesper stimmte am Sonntag, 16.12.18, auf Weihnachten ein. Zum 333. Jubiläumsjahr von Johann Sebastian Bach (1685-1750) spielte die Pianistin Dörte Gassauer Werke für Klavier und Orgel. Begleitet wurde sie von Michael Brossart mit Trompete und Flügelhorn. Pfr.i.R. Georg las adventliche Texte. Im Anschluß daran wurde zum Seniorenadvent mit Kaffee und Kuchen geladen. 

Ohrwürmer zum Geburtstag

Das musikalische Programm der "Gold Miners“ am 30.11.18  war eine Hommage an die 60er und 70er Jahre. Bernd Raake, Dr. Michael Schupmann, Johannes Gunkel und Michi Hausberger brachten mit ihrer Pop-und Rockmusik, mit Jazz, Folk und Rhythm-and-Blues das gewisse Flower-Power-Feeling in die Kirche. "Swinging Sixties" hieß das Motto -  passend zum 50. Geburtstag unserer Kirche. Bernd Neumeyers Fotoshow sorgte für ein bildreiches Beiprogramm. Es gab viel Applaus.

Swinging Sixties mit „THE GOLD MINERS“ in der Martinskirche

 

Im Rahmen der Festveranstaltungen zum 50-jährigen Bestehen der Evangelischen Martinskirche spielten mit „The GOLD MINERS“ veritable  „Goldgräber“ am Freitag, den 30.11.18 ab 20 Uhr im Gotteshaus im Schlippental. Der Bandname „THE GOLD MINERS“ steht für das Motto der Band, echte Goldstücke der jüngeren Musikgeschichte auszugraben und entsprechend glänzend zu präsentieren. Den Zuhörer erwarteten akustische Musik (unplugged) vorwiegend aus den 60er- und 70er- Jahren aber auch aktuellere Songs in originalgetreuen oder in eigenen, experimentellen Coverversionen. Die GM legen Wert auf hochwertigen, mehrstimmigen Chorgesang und handwerklich gut gemachte Performance. Das Publikum konnte sich auf einen entspannten Abend mit Klassikern aus der Jugendzeit, aber auch mit musikalischen Überraschungen zum Mitsingen oder einfach nur zum genüsslichen Zuhören freuen. Für das jüngere Publikum dürfte der authentische Ausflug in die Geburtsjahrzehnte der Flower-Power-, Pop- und Rockmusik besonders interessant gewesen sein, da zwei der Musiker in den 60ern aufgewachsen sind und diese Zeit aus erster Hand mit passenden Anekdoten moderieren können. Die Bandbreite des Repertoires erstreckt sich vom Jazz über Folk, Rhythm-and-Blues bis hin zum Rock. Alle GM haben bereits langjährige Banderfahrung und spielen zum Teil noch in anderen regional bekannten Gruppierungen. Aus einer Verabredung zum „Klampfen“ zwischen Dr. Michael Schupmann (Gitarre, Mundharmonika) und Bernd Raacke (Bass, Gitarre, Kazoo) entstand zunächst ein Duo, das anfangs Dylan- und Beatles-Songs interpretierte. Das Zusammenspiel und der zweistimmige Gesang machten Spaß und man wagte sich an weitere Klassiker von Simon and Garfunkel, Crosby, Stills, Nash and Young oder den Kinks, Stones und anderen Größen der 60er. Johannes Gunkel (Gitarre, Bass, Geige) stieß aus der Jazzszene hinzu und ergänzte die Besetzung mit seiner virtuosen Spieltechnik. Erste kleine, erfolgreiche Auftritte auf Ausstellungen und runden Geburtstagen bestätigten das Konzept. Michi Hausberger (Akkordeon, Gitarre, Flöten, Glockenspiel) erweiterte als Irish-Folk-Sängerin und vielseitige Instrumentalistin das Repertoire erheblich. Der mehrstimmige Chorgesang wurde eines der Markenzeichen der GOLD MINERS. Heute bietet die Band ein großes Repertoire an Klassikern der letzten 50 Jahre mit Schwerpunkt Swinging Sixties. Die GM spielen gerne in kleineren Konzertsälen oder auch mal Sofa-Konzerte im Wohnzimmer bei Feiern im Freundeskreis oder in der Familie, bei runden oder unrunden Geburtstagen oder sonstigen Festen und Events, auf denen man noch ein Ohr für „unplugged and handmade music“ hat und wo der direkte Kontakt zum Publikum gegeben ist. Mehr Infos gibt es auf der Band-Homepage unter www.gold-miners.de.

Musikalische Abendvesper

Am 11. November 2018 luden wir zu unserem Gottesdienst um 17 Uhr ein. Die Konzertpianistin You Kyong Kim spielte Werke von Chopin und Beethoven und Holk Freytag las Texte von Wofgang Borchert. Das Programm, das Dr. Wolfgang Thon zusammengestellt hatte, war im Kirchenkreis Auftakt der "ökumenischen Friedensdekade". In ihr wird bis zum Buß- und Bettag für die ökumenischen Inhalte "Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung" gebetet.

Gut gekaut ist halb verdaut

Alles gerät aus den Fugen, Fremdes erzeugt Abwehr, neue Bewegungen entstehen. Wir müssen täglich viel verdauen. Bewusste Ernährung verheißt Glück, gutes Gewissen und Gesundheit. Genussapostel erfinden Verbote und empfehlen Rezepte. Wenn Liebe durch den Magen geht, fängt Intoleranz im Darm an. Das Organtheater stülpt das Innere nach außen, entlarvt die Scharlatane der Unverträglichkeiten und zeigt den Weg der Erlösung durch richtiges Essen: Wer gut verdauen will, muss auch gut kauen!

Kabarettistisches zu den Themen Gesundheit, Medizin, Körper, Ärzte, Krankenkassen & Co. Ob als Slapstick, Chanson, Comedy, Schmonzette oder Gassenhauer, wir bringen jedes Organ mit samt seinen Erregern auf die Bühne. Seit 1998 präsentieren wir eigene Programme, zum Lachen und Wundern, zum Fürchten und Schaudern.

Das in Kassel, Fritzlar und Fulda umjubelte Programm des Organtheaters nun auch in Bad-Hersfeld!Das Organtheater ist : Jens Haupt, Uwe Jakubczyk, Ute Wienkamp, Dagmar Witzel und Welf Kerner am Akkordeon. Weitere  Informationen auf www.organtheater.org

Herzlich Willkommen zum Adventskonzert in der Martinskirche

 

Das Barockensemble "Camerata Castellana" aus Kassel spielt

"Festliche Adventsmusik"

am Samstag,  16.12. 2017, um 17 Uhr.

 

Neben bekannten Komponisten der europäischen Barockmusik werden auch unbekannte im adventlich-weihnachtlichen Programm zu hören sein.

2017 wird an Georg Philipp Telemanns 250. Todesjahr gedacht und sein Oeuvre steht im Mittelpunkt. So erklingen instrumental arrangiert aus Telemanns Adventskantaten drei Arien im Wechselspiel mit Musik von Johann Sebastian Bach, Antonio Lotti, Jacques Martin Hotteterre und Mrs. Philarmonica.  

Im Ensemble spielen:

Susanne Schale mit verschiedene Blockflöten, Fiona Dancy mit Oboe, Oboe d'amore und Englischhorn, Dörte Gassauer am Cembalo, Robert Forberger am Violoncello.

Der Name des 2010 gegründeten Ensembles leitet sich vom italienischen „Castello“ (Burg,Schloss) ab und ist gleichzeitig Wortspiel zum historisch lateinischen Namen der Stadt Kassel:„Castellum“.

So leitet sich vom Ensemblenamen zum einen der Bezug zur Musik am barocken Hof ab, es wird auch auf barocken Instrumenten gespielt. Zum anderen erinnert der Name an die Stadt, in der die Musiker/innen leben.

Info-Blog: www.camerata-castellana.myblog.de

Der Eintritt ist frei.

 

"Und dann und wann ein Stern" - Heiteres zum Advent mit Robert Joseph Bartl 

 

Am ersten Advent, dem 3. Dezember, kommt Robert Joseph Bartl um 16 Uhr in die Evangelische Martinskirche.

Der Schauspieler Bartl sammelt seit Jahren Advents- und Weihnachtsgeschichten aus aller Welt. Unter dem Titel "Und dann und wann ein Stern" hat er nun einen neuen Abend für die Martinskirche zusammengestellt. Bartl liest Texte unter anderem von Selma Lagerlöf, Oscar Wilde und Tilde Michels. Mit seiner unverwechselbaren, einfühlenden Art werden die Zuschauer besinnlich, aber auch heiter auf das Weihnachtsfest eingestimmt.

Musikalisch wird die Lesung unter anderem von Andreas Winter (bekannt von den Hersfelder Saxophonics) umrahmt.

Zur Person: Robert Joseph Bartl wird am Wiener Max-Reinhardt-Seminar u.a. bei Klaus Maria Brandauer zum Schauspieler ausgebildet. Er gehört viele Jahre den Ensembles des Schauspiel Frankfurt, des Düsseldorfer Schauspielhauses, so wie dem des

Bayerischen Staatsschauspiels an. Einem breiten Publikum ist er als Gerichtsmediziner Dr. Steinbrecher im München Tatort bekannt.

Der vielfach ausgezeichnete Schauspieler trat in den letzten drei Jahren bei den Bad Hersfelder Festspielen auf und erhielt in diesem Jahr den Zuschauerpreis für seine Darstellung des Kardinal Cajetan in Dieter Wedels Luther-Stück.

Informationen über ihn stehen unter www.rjbartl.de

Der Vorverkauf für die Veranstaltung hat begonnen. Karten gibt es für 10 Euro in der Hoehlschen Buchhandlung, Telefon 06621 14773.

"Church @ light" in unserer Kirche: Die Fotos sind von Hubert Heck

Schöne Melodien mit Humor: Das Duo Schmarowotsnik spielte am 11. Juni 2017

Klesmer und jiddische Lieder in der Martinskirche

 

Klesmer, die traditionelle Musik der osteuropäischen Juden, handelt vom Leben - dem ganzen Leben, mit all seinen Höhen und Tiefen, mit Glück und Leid, Albernheit und sprühender Freude. Wenn das Duo Schmarowotsnik zu Oboe, Englischhorn und Akkordeon greift und singt, kommt noch eine gehörige Portion Chuzpe dazu, also unverfrorene Dreistigkeit. Dann ist von den Musikern Christine von Bülow und Martin Quetsche ein jiddischer Blues ebenso zu hören wie eine zweistimmige Schimpftirade oder eine seelenverwandte Melodie aus Skandinavien. Die beiden Kieler waren schon 2015 mit ihrem Quartett „Di Chuzpenics“ zu Gast in der Martinskirche, nun gaben sie zu zweit am 11. Juni wieder dort ein Konzert. Ohne Mikrophone, ohne Noten und Textzettel schmalzen und stampfen sie sich dabei durch ihr buntscheckiges Musikprogramm. Dabei macht die unterhaltsame Moderation die jiddischen Texte auch für Menschen ohne Vorkenntnisse verständlich. Mit ihrer Version von alter und neuer jüdischer Volksmusik füllt das Duo die jahrhundertealten Traditionen mit immer neuem Leben. 2015 wurden die beiden ins ferne Mexiko zum Wettbewerb „Der Idisher Idol“ eingeladen. Klesmer ist heute eben eine echte Weltmusik. Zwischen Palmen und Kolibris gewannen sie mit ihrer selbstverfassten Säuferballade „An alter schiker“ den ersten Preis.

Seit dem Herbst 2014 gibt es die zweite CD „Nebbichl“ von Schmarowotsnik (mit ihrem Quartett „Di Chuzpenics“ haben die Kieler schon fünf CDs veröffentlicht). Die CDs können direkt von der Band erworben werden: Bei Konzerten oder im Internet unter: http://www.schmarowotsnik.de.

Foto: Klaus - Henning Hansen

Fünf Tage und Nächte die Bibel gelesen:

Die Komplettlesung "Luthers Gotteswort 2017" ist am 10. Mai gegen 6.30 Uhr zu Ende gegangen. Herzlichen Dank allen Mitwirkenden, die zum Gelingen dieser großartigen Veranstaltung beigetragen haben. Vom 5. Mai bis 10. Mai lasen über 100 Mitwirkende die Bibel ohne eine Unterberechung von A bis Z.  Bischof Prof. Dr. Martin Hein machte den Anfang mit 1. Mose 1.  Die organisatorische Leitung oblag Pfr. K.-H. Barthelmes, der zusammen mit Holk Freytag die Idee zu der Veranstaltung hatte.

Nach der gestrengen sola scriptura Veranstaltung folgt am 30.8.2017 um 19 Uhr ein Lutherkabarett in unserer Kirche.

 

Bild: Die meditativ von Ralf Neumeyer beleuchtete Martinskirche.

C. Krüger liest das Schlusskapitel

aus dem Buch der Offenbarung

am fünften Morgen.

Herzlichen Glückwunsch!  (Aus: Hersfelder Zeitung vom 10. April 2017)

Einladung zum Mitlesen : Thomas Mann – "Der Erwählte"


Thomas Mann zählt im Lutherjahr 2017 in der nationalen Sonderausstellung „Luther! 95 Schätze - 95 Menschen“ zu den Menschen, die von der Sprachgewalt des Reformators ebenso angezogen, wie von der Person des „Grobians aus Wittenberg“ abgestoßen waren. „Der Erwählte“ ist das letzte Erzählwerk des Nobelpreisträgers für Literatur, das in Pacific Palisades in Kalifornien vor seiner Rückkehr nach Europa entstand.
Die Martinskirchengemeinde Bad Hersfeld lädt an drei Abenden, 1., 8. und 15. März, jeweils Mittwoch, 18.00 bis 20.00 Uhr  in das Gemeindehaus, Schlippental 39, zum Mitlesen und Diskutieren dieser Geschichte von der Rechtfertigung des Sünders allein aus Gnade ein. „Ein in Gott vergnügtes Büchlein“ nannte Thomas Mann selbst einmal die aus mittelalterlichem Material überraschend modern montierte Legende.
Wer Freude am Mitlesen und Deuten des Romans hat, kann sich bei Pfarrer Karl-Heinz Barthelmes, Ev. Pfarramt Martinskirche, T. 06621-2801 oder per Mail   pfarramt.badhersfeld-martinskirche@ekkw.de melden.
 

Helen Schneider: sehr persönlich und unverwechselbar      

Mit ihrem Album "Collective Memory" präsentierte sich am 28. und 29.12.16 die Künstlerin in unserer jeweils voll besetzten Kirche. Ein begeistertes Publikum lauschte ihren unbefangenen Plaudereien und den Songs von Jo Ambros, der sie grandios auf der Gitarre begleitete.

 

#HereIstand. Martin Luther, die Reformation und die Folgen.

Eine Ausstellung per Mausklick

„Heute würde Luther twittern“, stellte Robert Kluth vom Deutschen Historischen Museum in Berlin in der Martinskirche am 6.11.16 fest. Er ist Kurator der Ausstellung „#HereIstand. Martin Luther, die Reformation und die Folgen“, die in der Kirche von ihm eröffnet wurde und die von nun an im Luthergedenkjahr täglich nach telefonischer Anmeldung im Pfarramt (06621 2801) und nach jedem Gottesdienst einzeln oder von Gruppen zu besichtigen ist. 30 Poster im DIN A1-Format stellen den Reformator und sein Wirken unter folgenden Gesichtspunkten vor: Herkunft, Lebenswelten, Aufbruch, Erfolge, Krise, Blickwechsel und Nachwelt. Luther nutzte die modernen Medien seiner Zeit. So ebnete die Erfindung des Buchdrucks der Reformation den Weg. Für die Ausstellung wurden im Sinne Luthers moderne Darstellungsformen und Verbreitungswege wie das Internet gewählt. So wurden die Informationen visuell als Infografiken aufbereitet. Unter www.here-i-stand.com kann man sich auf Erlebnistour durch die Welt des Spät-Mittelalters begeben. „Wir wollen die Reformation auch als gesellschaftlichen Umbruch vorstellen“, erklärte Kluth in seinem Vortrag. Es wird deshalb ebenfalls auf die Rolle der Frau und den Wechsel der Geschlechterrollen in dieser Zeit eingegangen. „Geschichte zum Anfassen“ brachte der Referent in Form eines mit 3 D-Technik ausgedruckten Schreibsets aus dem Lutherhaus mit. Noch neunzehn weitere Objekte werden im Internet vorgestellt und können für einen solchen Ausdruck heruntergeladen werden. Am Ende wollte Kluth von den Zuhörern wissen, was Reformation für sie bedeutet. Und er lud sie zum Twittern ein, er freue sich über ihre Posts unter dem Hashtag #HereIstand.

 

Konzert mit dem Seidenfaden-Ensemble am 28. Mai 2016 in unserer Kirche

 

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Quallenstark und "Einstimmig": Zwei Auftritte von Heinz Rudolf Kunze begeisterten am Samstag, 16. April, in der Martinskirche

 

"Es wird ein Abend für Kenner und Genießer, für alle, die meine Alben von vorne bis hinten kennen", versprach Heinz Rudolf Kunze vor seinem Konzert in der Martinskirche. Diese war in ein farbenprächtiges Licht vom Lichtmanager Ralf Neumeyer gesetzt worden. Als Eckpunkte gab es von dem Rock-Poeten bekannte Nummern, aber im Vordergrund standen die Lieder, die nicht so oft im Radio gespielt werden. MIt seinen satirischen Einschüben zu tagesaktuellen Themen und mit seinen Gedanken über Gott und die Welt sorgte Kunze für viele nachdenkliche und auch erheiternde Momente. Nachmittags war seine musikalische Lesung mit quallenstarken Songs ein Spaß für die ganze Familie. Der kleine Meeresbewohner "Quentin Qualle" ist die Hauptfigur seiner drei veröffentlichten Kinderbücher. Julia Ginsbach hat den mutigen Helden zeichnerisch entworfen. Die Illustratorin und Steffen Häfelinger als Gastmusiker wirkten nachmittags mit. Beide Veranstaltungen kamen sehr gut beim Publikum an. Es gab begeisterten Applaus.

Quentin Qualle ist zur Stelle : Musikalische Lesung des Kinderbuches mit Heinz Rudolf Kunze und Freunden am Samstag, 16. April, um 15 Uhr in der Martinskirche

 

Wer auch immer in den sieben Weltmeeren Hilfe braucht, kann sich sicher sein: Quallenjunge Quentin ist zur Stelle. Quentin Qualle und seine Freunde sind nach

einer Idee des Rock-Poeten Heinz Rudolf Kunze gestaltet. Er schrieb die Liedtexte für die CD, die dem 2014 erschienenen Bilderbuch beiliegt. In einer musikalischen Lesung stellt Kunze „Quentin Qualle“ live in der Martinskirche vor. Kunzes Texte wurden von dem Schlagzeuger und Bandkollegen Kunzes, Jens Carstens, vertont. Von Carstens stammen außerdem die Bilderbuchtexte. Julia Ginsbach hat die Unterwasserwelt von Quentin Qualle liebevoll illustriert. „Quentin Qualle – Die Muräne hat Migräne“ ist ein warmherziges und facettenreiches Bilderbuch über Mut und Hilfsbereitschaft, voller Wortwitz und detailreicher Illustrationen, die zum Entdecken einladen.

Solo und mit allen Hits

Am 16. April um 20 Uhr gibt Heinz Rudolf Kunze in der Martinskirche ein Konzert

 

Die Musik hat Heinz Rudolf Kunze bis heute nicht losgelassen. Nun gibt „Mister Deutschrock“ seine legendären Songs live und solo in dem Konzert "Einstimmig" zum Besten. Seine unzähligen Ohrwurm-Hits wie „Dein ist mein ganzes Herz“, „Lola“, „Mit Leib und Seele“, „Alles was sie will“ oder „Wenn du nicht wieder kommst“ machten ihn berühmt und zu einer der Koryphäen deutschsprachiger Rockmusik. Die Songs von Kunze sind sehr vielseitig, nachdenklich, humoresk, rockig und emotionsgeladen. In seinen Liedern steckt vor allem eines: Leidenschaft. Seit mehr als 30 Jahren rockt der Musiker, Germanist, Literat, Übersetzer und Musikjournalist die Bühnen der Bundesrepublik. Nun wird es durch die Nähe zum Publikum noch persönlicher. Die Fans dürfen sich auf alte und neue Songs und ein einzigartiges Konzert freuen, verspricht die Konzertagentur des Musikers.

Frühlingskonzert am Sonntag, 13. März 2016, um 16 Uhr in der Kirche:

Dozenten der Musikschule musizierten im Schlippental

 

Frühlingshafte Stimmung vermittelte das Konzert der Musikschule des Landkreises Hersfeld-Rotenburg, als deren Lehrkräfte in der Martinskirche im Schlippental gemeinsam und solistisch musizierten. Passend zum bevorstehenden Frühling wurde das Programm entsprechend bunt gestaltet. Die Zuhörer bekamen einen farbenfrohen Reigen an Musikstücken aus den verschiedensten Epochen zu hören, von Bach über Korsakow, russischen Lieder bis hin zum Jazz.

 

Fotos zum Vortrag: Siehe auch Kindergarten/ Aktionen

Am 15. 3.16 in der Stadthalle (Veranstaltung vom Kulturbund) und am 16.3. bei uns:

Der Zoo- die multimediale Lesung mit Thomas Sbampato

Als Fotograf und Buchautor hat sich Thomas Sbampato seit über 15 Jahren auf Abenteuer Reportagen über den Norden Nordamerikas spezialisiert. Der Fokus ist dabei auf das Zusammenleben von Mensch und Natur, die Schnittstelle der Lebensräume von Zivilisation und Wildnis gerichtet. Seit 2009 hat der Autor in über 800 Vorträgen an Schulen und Bibliotheken in der Schweiz und Deutschland aus seinem Sachbuch „Mein Grosses Buch der Bären“ aus dem Knesebeck Verlag, mit Fotos und Filmen in äusserst unterhaltsamer Art über Eis-, Braun-  und Schwarzbären live berichtet und so über 30‘000 Kinder, Jugendliche und Erwachsene für den schonenden Umgang mit der Umwelt, sowie für die Akzeptanz der grössten Landraubtiere der Erde und deren Lebensraumerhaltung sensibilisiert. Thomas Sbampato wurde im Verlauf der Vorträge und unzähligen Gesprächen mit Zuschauern klar, dass die wenigsten im Publikum jemals mit der Wildnis in Berührung kommen werden. Der Zoo ist somit die einzige Begegnungsstätte, wo alle Menschen Zugang zu den wilden Tieren haben können und es ist einfach ein Unterschied, ob man die Tiere im Fernsehen, in Büchern, auf Grossleinwand sieht oder sie in voller Grösse erleben, riechen und eventuell sogar berühren kann. Der Zoo ist zwar nicht die freie Wildbahn und wird sie auch nie ersetzen können, aber nach jahrelanger Wildniserfahrung im engen Kontakt mit Tieren ist der Autor überzeugt, dass die Zootiere in modernen Gehegen mit genügend Auslauf- und Beschäftigungsmöglichkeiten ein erfülltes Leben führen können.

Das Buch setzt sich mit den Fragen auseinander, die nicht nur Kinder wissen wollen oder möchten Sie nicht auch erfahren, wo die Tiere aus dem Zoo eigentlich herkommen? Können sie sich in ihren Gehegen überhaupt wohlfühlen? Welche unterschiedlichen Aufgaben müssen erledigt werden, damit ein Zoo gut funktioniert? Und ist «Zoodirektor» wirklich so ein toller Beruf? Thomas Sbampato geht diesen und vielen weiteren Fragen in seinem Buch «Besuch im Zoo» nach. Filme aus dem Zooalltag, die per QR Code mit dem Handy, Tablett oder Computer abgerufen werden können, ergänzen das Buch und vertiefen die Erlebnisse und helfen aufzuzeigen, wie ein moderner, nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen geführter Zoo funktioniert. Für die Bilder und Interviews besuchte der Autor in den vergangenen zwei Jahren zwölf führende Zoos in Deutschland, Österreich, Kanada und der Schweiz.

„Als Sachbuchautor bemühe ich mich die Thematik so interessant, lebensnah und altersgerecht wie nur möglich mit Film und Fotos live kommentiert im Vortragsstil zu präsentieren“, sagt Sbampato. Die etwas andere „Lesung“ mit Beamer beschränkt sich dabei nicht nur auf die eigentliche Thematik, sondern er berichtet auch über die Entstehung der Bücher, die Arbeit als Autor und Journalist und trägt so massgeblich zur Lust am Lesen bei.   Weitere Informationen zu den Büchern  und Lesungen auf www.sbampato.ch

Weihnachten im Café St. Martin (10.12.15)

Die Senioren und Seniorinnen der Gemeinde genossen das bunte Programm

 

Ein gut abgestimmtes Programm erfreute die Besucher des Seniorenadvents am zweiten Donnerstag im Dezember. "Tochter Zion, freue dich" sangen die etwa 60 Gäste in der Martinskirche zunächst laut mit, als Udo Diegel am Klavier dies anstimmte. Danach folgte eine kurzweilige Unterhaltung mit ganz unterschiedlichen musikalischen Beiträgen und amüsanten Texten von Daniela Schönberg und Susanne Peters. Von Marika Rökks bekannten "In der Nacht ist der Mensch nicht gern alleine" bis hin zu Songs von Marlene Dietrich, Cissy Kraner und aus "My Fair Lady", den zwei Varianten von "O Tannenbaum" sowie einem rumänischen, weihnachtlichen Volkslied reichte die breite Palette an Dargebotenem. Pfarrer Karl-Heinz Barthelmes fungierte als Conférencier. Zuvor gab es im Gemeinderaum Kaffee und Kuchen an weihnachtlich geschmückten Tischen.  

29.11.15: Gottesdienst eröffnete „Brot für die Welt“-Aktion

Kinder und Jugendliche gestalteten musikalisches Anspiel in der Martinskirche

 

Die Martinskirchengemeinde Bad Hersfeld, die am 1. Advent Geburtstag hat, eröffnete am kommenden Sonntag die 57. Aktion „Brot für die Welt“ mit einem Anspiel der diesjährigen Konfirmandinnen und Konfirmanden. Kindertagesstättenkinder setzten das „Vier-Farben-Land“ von Gina Ruck-Pauquêt szenisch um und gestalteten eine Mitte für die Präsentation der Konfirmandengruppe, die sich ebenso an das erfolgreiche Bilderbuch anlehnte. Die musikalische Gestaltung und Einstudierung übernahmen Udo Diegel, Daniela Schönberg, Susanne Peters und Barbara Fenner-Latzel zusammen mit Pfarrer Karl-Heinz Barthelmes. In die bunte Welt Afrikas führte Kirchenvorsteherin Andrea Ehrhardt-Handtke ein, indem sie ein konkretes „Brot für die Welt“-Projekt aus Burkina Faso vorstellte.

Starke Bilder im Kopf: Ein Leseabend in der Martinskirche mit Christian Schmidt und Ulrich Pakusch ließ den „Schimmelreiter“ aufleben (14.11.15)

 

„Mut und Freiheit sind Gaben, die wir bitter nötig haben“, sagte Pfarrer Karl-Heinz Barthelmes einleitend zur Schimmelreiter-Lesung am Samstagabend in der Martinskirche auch im Hinblick auf die tragischen Ereignisse in Paris. Hauke Haien ist eine fiktive Figur in der bekannten Novelle von Theodor Storm, die als mutiger Visionär gegen die Dummheit und Borniertheit seiner Mitmenschen kämpft und am Ende tragisch umkommt. Doch sein Werk, ein neuer robuster Deich, steht der Erzählung nach heute noch und rettet so Land und Leben der Menschen. Der faszinierende Schreibstil Storms, die exzellente Lesetechnik des Schauspielers und Hersfeldpreisträgers Christian Schmidt, dazu die dezente, musikalische Untermalung von Ulrich Pakusch auf der Orgel machten die Lesung zu einem tollen Erlebnis. Veranstalter war die Kirchengemeinde, die von dem Verein Stadtmarketing und vom Modehaus Sauer unterstützt wurde. Filmreif gelang es den beiden Künstlern, starke Bilder im Kopf hervorzurufen. Die über 100 Besucher in der Kirche hörten förmlich das Toben des Windes, das peitschende Wasser und das Geschrei der Möwen. Sie spürten die unglaubliche Spannung in den Gesprächen und im Geschehen. Packend und fesselnd hauchten Schmidt und Pakusch den Figuren sowohl mit den stimmlichen Nuancierungen, der starken Mimik als auch mit der gefühlvollen Musik Leben ein. Eine Kerze flackerte vor dem studierten Schauspieler auf dem Tisch. Hinter ihm war an der Kirchenmauer ein schwarzes Tuch aufgezogen worden, auf dem mit wenigen weißen Strichen der Deich und das Meer skizziert waren. Als die Lesung begann, war es sofort ganz still im dunklen Raum. Pakusch spielte eingangs das Praeludium e-Moll von Arnold Brunckhorst, dann verschnitt er Motive aus „Peter Grimes“ von Benjamin Britten mit den Textstellen. Als der Erzähler in der Novelle glaubte, einen an ihm vorbeiwehenden Geist in der Erscheinung eines auf einem Schimmel sitzenden Reiters zu sehen, huschten Pakuschs Finger schnell und geheimsnisvoll klingend über die Orgeltasten. Werke von Dietrich Buxtehude komplementierten seine musikalische Umrahmung norddeutscher Provenienz. Als die Erzählung ihrem dramatischen Ende zuging, zog Schmidt als Hauke alle Register seines Könnens und schrie verzweifelt „Elke, Elke“ in den Kirchenraum. Die Frau des Deichgrafen starb mit dem gemeinsamen Kind in der Sturmflut, die Hauke vorausgesehen und für die er eigentlich vorgesorgt hatte, wenn nicht die engstirnigen Dorfbewohner dagegen gearbeitet hätten. Das blanke Entsetzen stand im Gesicht des Vorlesers- und auch in den Gesichtern der Zuhörer. Bei dieser Lesung stimmte einfach alles: Schauspiel, Musik und der Veranstaltungsort.

6 Fotos aus dem Kunst-Video

 

Video-Stills aus SPACES: © Sabine Schäfer, Bildmaterial: © Jacques Hawecker, KIT, MPS, NASA

 

Unhörbares hörbar machen: Eine Klangkunst-Installation mit dem Titel "Spaces" lud von Mai bis Ende September 2015 zum Hören und Sehen ein

 

Ab dem 22. Mai wurde der Innenraum der Martinskirche Ort einer ungewöhnlichen Kunstinstallation. Er wurde zur Mikro-Klang-Farb-Sphäre. Möglich machten dies die Klang- und Bildmaterialien der Karlsruher Künstlerin Sabine Schäfer. Unter dem Titel "Spaces" hatte sie extra für die Kirche ein Medienkunstwerk zusammengestellt. Neueste Technologien hatten dabei eine große Rolle gespielt, denn zu gezeigten Bildern von mikroskopisch kleinen Lebewesen erklangen unbekannte Töne, Klänge und Rhythmen. Es sind (Ultraschall)-Mikrophonaufnahmen von Insekten, die mittels eines eigens von Schäfer und ihrem damaligen Partner Joachim Krebs entwickelten Verfahren akustisch verlangsamt in den menschlichen Hörbereich transponiert werden. So wird eigentlich Unhörbares hörbar. Das Kunstwerk ist derart gestaltet, dass eine kontemplative Rezeption möglich ist. Die Töne waren über Kopfhörer intim zu hören. Das Bildmaterial dazu war auf einer Leinwand zu sehen. "Es soll zu einem inneren Reflektieren über die Wunder der Welt und des Lebens in dem für uns normalerweise nicht wahrnehmbaren Dasein des Mikro- und Makrokosmos ermuntern", erklärte Schäfer. "Es sind die Insekten, die uns die Wahrheit hören lassen, dass alle Arten des Werdens molekular sind", stellte der französische Philosoph Gilles Deleuze, den sie auf ihrer Homepage www.sajo-art.de zitiert, einst fest. Schäfers Arbeit basiert auf wissenschaftlichen Materialien, die sie aus Respekt nicht verändert. Sie wählt nur Ausschnitte aus, die sie in eine künstlerische Form bringt. Die Künstlerin freute sich darauf, an einem solchen Ort wie der Kirche ihre Arbeit zu präsentieren, verriet sie vorab, denn "hier hat man wie die Kunst auch das Anliegen, uns darüber gewahr zu werden, was für unser Dasein wichtig ist. Es ist die Achtsamkeit und der Respekt gegenüber dem Leben und der Natur."

Zur Person: Sabine Schäfer (geboren 1957 in Karlsruhe) studierte an der Staatlichen Hochschule für Musik Karlsruhe die Fächer Klavier, Improvisation und Komposition. Seit 1989 ist sie Dozentin an dieser Hochschule. Ein Auslandsstipendium des DAAD ermöglichte ihr Studien auf dem Gebiet der digitalen Klangerzeugung und der Raumklangsteuerung an Computermusikzentren der USA und der Niederlande. 1993 erhielt sie für ihr Raumklangkunst-Projekt "TopoPhonien" den Siemens-Medienkunstpreis. Sie entwickelte ein computerbasiertes Raumklang-Steuerungssystem, mit dem sie ihre Installationen realisierte. Ihre Kompositionen wurden in vielen europäischen Ländern und den USA aufgeführt und installiert. Schäfer war Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Elektroakustische Musik. 2012 erhielt das Künstleratelier <SA/JO> eine Spitzenförderung durch den „Innovationsfond Kunst des Landes Baden-Württemberg“.

Klangkünstlerin Sabine Schäfer (rechts) unterhielt sich fröhlich mit den Gästen ihrer Vernissage.

„Leuchtender Klang“ als „werdendes Sein“ in Raum und Zeit –

„Klingendes Licht“ als „seiendes Werden“ von Zeit und Raum.

 

"Die auditiven und visuellen Werkstoffe zur künstlerischen Produktion der Audio-Video-Installation SPACES entstammen dem Mikro- und dem Makrokosmos der Natur und des Universums. Die Verarbeitung dieser Basismaterialien zum Kunstwerk folgt der <SA/JO>´schen Ästhetik sowohl in der Bildkomposition, als auch der Audiokomposition. Dabei sind die Phänomene „Klang“ und „Licht“ elementare Themen, die in der Schaffung der Video-Komposition substantiell wirken. Das Werk evoziert auch ein inneres Reflektieren über die Wunder des Lebens, die sich aus dem für uns normalerweise nicht wahrnehmbaren Dasein des Mikro- und Makrokosmos der Natur und des Universums eröffnen.“

 

Sabine Schäfer

Klesmer und jiddische Lieder
Das Kieler Quartett "Di Chuzpenics" spielte am Ostersamstag in der Martinskirche

"Di Chuzpenics" sind eine Klesmer-"kapelje" aus Kiel mit einem wohlig schwingenden Quetschen-Fundament, auf dem Oboe und Geige gegeneinander zum Duell antreten. Mit einem klaren Bariton gesellt sich ein singender Geschichtenerzähler dazu. Am 4. April gaben die Musiker Martin W. Luth, Jule Schwarz, Christine v. Bülow und Martin Quetsche in der Martinskirche ein Konzert. Das Publikum konnte miterleben, wie sich die Vier witzig und fröhlich zu überraschenden Duetten, Trios oder auch zu einem klangvollen A-cappella-Chor formierten. Diese farbigen, eigenwilligen Arrangements ergeben sich unmittelbar aus der vielschichtigen Tiefe der jiddischen Musik. Klesmer ist eine weit gereiste Musik, die ihr bestes Zuhause im Herzen findet. Di Chuzpenics kombinieren frech jahrhundertealte Musik mit selbst ersponnenen und neu entdeckten Melodien, die ihnen "zulaufen". So wie der bulgarische Tanz, der mit einem tschechischen Drehleierspieler nach Kiel wanderte, oder das jiddische Liebeslied, das ein amerikanischer Posaunist übers Meer an die Ostseeküste trug. Seit 15 Jahren machen Di Chuzpenics Klesmer und jiddische Lieder. Sie könnten sich für die Antwort nach dem "Warum" durchaus der Erklärung eines ihrer Liedhelden anschließen: "Nischt nor far gelt, tsulib ss'is a kunst und wajl'ss mir gefelt (Nicht nur für Geld, um der Kunst willen und weil's mir gefällt)." Gegen die Ungerechtigkeit der Welt hilft nur die Logik der Liebe, vor allem aber eine ausreichende Portion Chuzpe, wie sie der Ghettohändler Jisrolek und der Philosoph Mojsche Lejb mitbringen, oder auch die ach so kleine Chawa, die nur zum Singen und Blumen pflücken in den Wald geht und rein zufällig den Jungen mit dem lodernden Blick und den schwarzen Locken trifft. Eigene Gedichtvertonungen aus dem Projekt "lider - zum 100. Geburtstag von Rajzel Zychlinski" bereichern das aktuelle Programm und natürlich Klassiker aller fünf CDs von Di Chuzpenics.

Afrikanisches zum Advent

Der Gospelchor Caßdorf trat mit Freunden in der Martinskirche auf

Nicht "Stille Nacht, heilige Nacht", sondern das traditionelle afrikanische Lied "Honolofatsa" stimmte der Gospelchor Caßdorf am Ende seines Konzerts in der Martinskirche an. Zum vierten Advent waren 30 Sänger und Sängerinnen zusammen mit "Freunden", nämlich weiteren Musikern, aus dem Stadtteil von Homberg / Efze gekommen, um "schon jetzt ein bisschen Weihnachten aufblitzen zu lassen." So formulierte die Leiterin des Chores, Pfarrerin Heike Schneider, die Intention ihres Auftrittes. Der Eintritt hierzu war frei, um eine Spende wurde gebeten. Über deren hohe Summe freuten sich alle Beteiligten, denn der nach dem Konzert erhaltene Betrag zeugte von der restlosen Begeisterung des Publikums. Es war der berühmte Funke, der sofort nach dem imposanten Einzug der Chormitglieder in die Kirche übersprang. Mal leise, mal laut sangen diese von Freude und Liebe. Mit Flöte, Cello und Piano sowie Harfe, Laute und Gitarre wurde eine Liederauswahl präsentiert, deren Reigen von "Winter Wonderland" über "My promise", "Jesus, what a wonderful child" bis hin zu "Greensleeves" reichte. "Freut euch, Gott ist nah" hieß das Motto des vierten Advents. Mit diesem schönen Konzert spürten die Kirchenbesucher dies.

Fesche Lola: Carola Moritz präsentierte in der Martinskirche zum Seniorenadvent Georg Kreislers Musical für eine Frau

 

Ein gefühlvoller Song folgte dem anderen, als die temperamentvolle Carola Moritz am Donnerstagnachmittag in der Martinskirche im Rahmen des Seniorenadvents die Rolle der "Lola" in "Heute Abend: Lola Blau" spielte. Der bekannte Komponist und Dichter Georg Kreisler schrieb 1971 dieses Musical. Seitdem sind seine schwungvollen, erheiternden, aber auch sentimentalen Kabarettsongs daraus zu Klassikern geworden, die die Zuhörer begeistern. Der Auftritt der Schauspielerin und Sängerin Carola Moritz bot ein weiteres Beispiel dafür. Ihr Handwerkszeug ist nicht nur ihre überzeugende Mimik, sondern es ist auch ihre Kunst, verschiedene Mundarten zu beherrschen. Sie "berlinerte" und "wienerte" nach Herzenslust und verkörperte so äußerst geschickt ohne große kostümliche Veränderungen viele Charaktere. Als nervige, biedere Frau Schmidt brillierte sie ebenso wie in der Rolle der hochnäsigen "Dame", deren Beruf einfach nur "Dame" ist. Von großer Komik ist das jiddische Lied "Ein herrliches Weib", über die Frau, die nicht kochen, lesen und denken kann, aber dafür klasse aussieht. Mal spielte Moritz die Naive, die sich dem Theaterdirektor anbiedert, mal ist sie die aufreizend Frivole, die Überglückliche und dann wieder die verzweifelt Traurige. Immer überzeugte Moritz ihr Publikum mit ihrer Darstellung und ihrem Gesang. Sie war einfach gut. Kreislers Stück bietet aber auch eine Fundgrube an schauspielerischen Möglichkeiten. Es ist nicht nur Komödie, sondern auch Tragödie. Scharfzüngig und ironisch werden Gefühle und Eitelkeiten bloßgelegt. Lola Blau ist eine jüdische Sängerin, die 1938 in Wien lebt und sich auf ihr erstes großes Engagement in Linz freut. Der Anschluss Österreichs an das Nazi-Regime macht ihre Träume zunichte. Lola hofft, in der Schweiz ihren Geliebten Leo zu finden, doch auch hier hat sie kein Glück. Sie wandert nach Amerika aus. Ein lieblos dahingeträllertes Liedchen bis hin zur Marilyn Monroe-Imitation im glamourösen Outfit verkörpert ihren dortigen Aufstieg zum gefeierten Star. "Trallala so ist das Leben, man setzt sich meist daneben", lautet es in einem Lied des Soloprogramms, womit das Auf und Ab Lolas Lebensweges beschrieben wird. Lola erkennt, als sie nach dem Krieg in die Heimat zurückkehrt, dass sich nichts verändert hat, weder die Leute noch die Ansichten. Offen bleibt, was aus ihrer Liebe zu Leo geworden ist. So singt sie am Schluss das gleiche Lied wie zu Beginn. Mit "Weder-noch" schließt sich der Liederreigen, den Michael Vardopoulos beeindruckend am Klavier begleitet hat.

Im Garten Gottes sind alle gleich

Die Musikmäuse führten am 17.9.2014 Singspiel in der Martinskirche auf

Viel buntes Gemüse, Blumen und Tiere sprangen auf den Stufen vor dem Altar der Martinskirche umher. Es waren die 19 Sänger und Sängerinnen der Musikmäuse von der Kantorei der Stadtkirche. Sie waren auf Initiative von Dorothee Lengemann zum ersten Mal Gäste in der Martinskirche, um ihr mit Lore Ehrlich und Lina Blum einstudiertes Singspiel "Mein Herz und ich" vorzuführen. Begeisterte Zuhörer waren vor allem die Kinder der evangelischen Kindertagesstätte der Martinskirche. Die Stimmen der Vier- bis Siebenjährigen klangen zwar noch recht zart, aber ihre Freude am Dargestellten und an der Musik hinterließ beim Publikum einen charmanten Eindruck. Unterstützt wurden die Kleinen von den Großen. Jan Saure spielte das "Ich" und Cora Knochenhauer sein "Herz". Beide betrachten Gottes Schöpfung von unterschiedlichen Standpunkten aus. Das "Ich" hält vieles für hässlich und nutzlos. Sein "Herz" ist nicht so egoistisch und vermittelt die Botschaft, dass Gott alles, was er schuf, gleich lieb hat und dass niemand und nichts hässlich und nutzlos ist. Bezirkskantor Sebastian Bethge begleitete den musikalischen Nachwuchs am Klavier und spielte Paul Gerhardts Lied "Geh aus mein Herz und suche Freud", das die Grundlage des Singspiels ist. 

September 2014: Saxophon-Konzert von Dirk Raulf, Solo-Performance live

Nach Roger Hanschel war erneut ein Saxophonist mit einem Solo-Konzert zu Gast in unserer Kirche. Der Kölner Komponist Dirk Raulf spielt(e) in zahlreichen Formationen (Kölner Saxophon Mafia, Deep Schrott u.a.) und hat sich auch als Theatermusiker einen Namen gemacht. In seinem Solo-Programm "Last Ship home" verbindet er eigene Kompositionen für Sopran- und Bass-Saxophon mit Improvisationen und Paraphrasen zu Stücken von Björk, Sting, Friedrich Hollaender, Ornette Coleman oder Thelonious Monk. Im zweiten Teil des Konzerts entsteht jeden Abend von Neuem eine Live-Musik zur Film-Dokumentation „Um alles in der Welt“. Der Film von Michael Weber erzählt in dokumentarischen, stummen Super-8- Aufnahmen von der Teilnahme des Segelschiffs „Peter von Danzig“ am ersten Whitbread Round the World Race 1973. Bei dieser Segelregatta, die um die ganze Welt führt und heute als „Volvo Ocean Race“ bekannt ist, erhielt die Crew als letztes Boot im Ziel den Preis „for the best performance of a losing yacht“. Konzert und Performance wurden gemeinsam von der Martinskirchengemeinde und dem buchcafé veranstaltet. 

 

Juli 2014: Zur Bildreihe "Unser Vater"

Der Frankfurter Maler Frank Grüttner (siehe weiter unten) stellt wieder einmal im Innenraum der Martinskirche aus. Diesmal sind es 12 Werke zum Thema "Unser Vater". Der Pfarrer Jürgen Kallenbach hat sich dazu Gedanken gemacht:

"Eine Leichtigkeit, über die Kirche herzufallen, während man das Franziskaner-Bier hinunterschluckt. Die Kirche und ihr Jesus. Hallelujah. Das Überwältigendste, was Jesus uns lehrt, beten wir im Vaterunser. 'Unser Vater...' beten wir- von wüsten Zweifeln geplagt, eher ein Wimmern und schmerzvolles Röcheln, ein unaufhörlicher Gebetsfluss: Erlöse uns von dem Bösen- das reicht. Das Vaterunser, das 'Unser Vater...': Einfach der Entwurf einer Geometrie der Liebe als universale Architektur, die genau abgezirkelt Kreativität, Menschlichkeit und Geistesgegenwart zusammenfügt. Das macht mich reich, schön und mutig, wenn ich mit den Reichen, Schönen und Mutigen bete, und macht mich arm, hässlich und feige, wenn ich mit den Armen, Geschundenen und Drückebergern bete: Auf dass sich alles in Allem ganz offenbare. Der unkritische Zweifel führt auf das Schlachtfeld der Schlächter. Nicht die Bilder schaffen den Glauben, sondern der Glaube schafft die Bilder. Er senkt sie in uns ein und nicht das Fernsehen."

Juli 2014: Acht Stühle, acht Menschen

Maddalena Noemi Hirschal erzählte in der Konfirmandenstunde über Anne Frank

Als Maddalena Noemi Hirschal vierzehn Jahre alt war, las sie zum ersten Mal das "Tagebuch der Anne Frank". Fast so alt war das jüdische Mädchen, das in diesem Buch ihre intimsten Wünsche und Ängste niederschrieb. Und so alt waren auch die Jugendlichen, die im Rahmen ihres Konfirmandenunterrichts in der Martinskirche die Schauspielerin Hirschal kennenlernten und neugierig befragten. Hirschal spielt in diesem Jahr wieder in der von ihr und Holk Freytag bearbeiteten Fassung von "Anne Franks Tagebuch" als einzige Akteurin auf der Bühne in der Martinskirche die Titelrolle. Einige aus der Konfirmandengruppe hatten Hirschal bereits in einer Aufführung gesehen, manche kannten auch das Buch. So ergaben sich viele Fragen an die Schauspielerin, die zugab, "dass mich die Geschichte dieses jüdischen Mädchens nie mehr losgelassen hat". Damals mit vierzehn Jahren konnte sie alles noch nicht begreifen, mit siebzehn Jahren las sie das Buch nochmals. Das Aufschreiben ihrer Gedanken war Hirschal nicht befremdlich, schon von Kindheitstagen an führt sie selbst ein Tagebuch. "Man hat nur immer Stress, ein solches Buch zu bewachen", erzählte sie. Als Hirschal am Ende ihres Schauspielstudiums in Graz ein Thema für ihre Abschlussarbeit suchte, fiel ihr das Buch von Anne Frank wieder ein. Hieraufhin folgte eine intensive Beschäftigung mit dem Leben des Mädchens, wozu auch ein Besuch im "Anne Frank-Haus" in Amsterdam gehörte. Natürlich habe sie Bedenken gehabt, die intimsten Gedanken eines Mädchens auf die Bühne zu bringen: "Ich habe sehr viel darüber nachgedacht, wie dies am besten geschehen soll, damit ich ihr da oben im Himmel nicht unsympathisch bin." Auf jeden Fall kam Hirschal sehr sympathisch bei den Jugendlichen an, die ihr großes Lob für ihre Rolle aussprachen. "Sich so viel Text zu merken, um ein fast zweistündiges Solo-Programm zu bringen, ist doch sehr schwer", fragte eine Zuhörerin. Sie hätte einen Monat lang etwa sechs Stunden täglich den Text gelernt, erzählte ihr Hirschal. Am Ende des Besuchs folgte ein gemeinsamer Gang in den Kircheninnenraum, wo die Konfirmanden und Konfirmandinnen zusammen mit der Darstellerin die etwa neun Quadratmeter breite Metallkonstruktion, die den Unterschlupf von Franks Familie darstellt, zu erklimmen. Acht Stühle sind neben einem Koffer und dem Tagebuch die einzigen Requisiten. Auf die Frage, was die vielen Stühle bedeuten, antwortete Hirschal, dass jeder Person, die mit Anne Frank zusammen in dem Versteck war, ein Stuhl zugeordnet sei. So werden die Stühle für Hirschal zu spielerischen Gegenüber, mit denen sie sich anstatt mit Personen unterhält.

Sommer 2014: Querschnitt durch die Zeit - Iring Geisler stellte Bilder aus

 

Mit der Ausstellung "Motive aus Bad Hersfeld und Umgebung" präsentierte Iring Geisler in der Martinskirche seine Erinnerungen. 18 Ölbilder und Aquarelle, unter denen sich auch Werke seiner Söhne Udo und Gerd befinden, erzählen "Geschichten von damals". Sie tragen Titel wie "Der Garten meiner Schwiegermutter", "Der alte Ortskern von Kirchheim" oder "Blick vom Haus im Schlippental". Sie sind vor zwanzig bis fünfzig Jahren gemalt worden. Besonders die Stadtansichten von Kassel und Melsungen sowie die Elisabethkirche in Marburg sind deshalb für einen Städtehistoriker besonders interessant. Schon in seinen Jugendjahren war Geisler ein begeisterter Hobbymaler. Die Wohnung zeugt von seiner langen Schaffenszeit, denn die Wände in den Zimmern sind mit unzählig vielen Bildern geschmückt. In den letzten Jahren wandte sich Geisler mehr der Fotografie zu, die auch heute noch ein großes Hobby von ihm ist.

Juni 2014: Gemeinsam zum Ziel gerudert

Fast alle Pfarrerinnen und Pfarrer des Kirchenkreises waren Anfang Juni mit ihrem neuen Dekan Dr. Frank Hofmann auf Teambuilding-Tour. Eine gemeinsame Kanufahrt auf der Diemel spornte sowohl den Teamgeist als auch so manchen sportlichen Ehrgeiz an. Das Thema des Pastoralkollegs im Predigerseminar Hofgeismar lautete "Pfarramt quo vadis?". Die Teilnehmer befassten sich mit den aktuellen Herausforderungen in Kirche und Gesellschaft.

(Foto: Studienleiter Dr. Diethelm Meißner)

Reise zu Gerechtigkeit und Frieden

Mit einem ökumenischen Studientag zum Thema "Von Busan nach Bad Hersfeld" wurden in der Martinskirche die Ergebnisse der 10. Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen im November 2013 in Korea vorgestellt. Interessierte waren zum gemeinsamen Nachdenken über die Botschaft des "Peace Train Projektes" eingeladen. Dr. Wolfgang Thon, Vorstandsmitglied der Kirche, und seine Gattin Monica hatten an der "Pilgrimage" des ÖRK teilgenommen und waren nach Busan gereist. Die beiden organisierten den Studientag, der mit Berichten und Begegnungen, koreanischen Speisen und Musik ein unterhaltsames Programm bot. You Kyong Kim, Konzertpianistin aus Karlsruhe, sowie die Gruppe Anklung vom IKUZ sorgten für die musikalische Umrahmung. "Schließt euch unserer Pilgerreise zu Gerechtigkeit und Frieden an", lautet die Botschaft der VV. Themen des Studientages waren: 60 Jahre Teilung von Korea und atomare Abschreckung, Friedensethische Neuorientierung der Landeskirchen, Peace train Projekt- mit dem Zug von Berlin nach Busan (Film) sowie Berichte von der VV und der Mission in Korea sowie der Ökumene in Deutschland. Referenten: Dr. Johny Thonipara (Zentrum Ökumene in Frankfurt), Pfarrer Kwon Ho Rhee (Dienst für Mission, Ökumene und Entwicklung in Ludwigsburg), Dr. Eberhard Müller (Plädoyer für eine ökumenische Zukunft),Theodor Ziegler (Initiative Kirche des gerechten Friedens in der Landeskirche Baden), Sabine Müller-Langsdorf (Beauftragte für Friedensarbeit, EKHN und EKKW). 

Musik mit magnetischen Kräften -  Roger Hanschel

Zeitgenössische Musik für Saxophon gab es am Samstag, 24. Mai 2014, vom Komponisten Roger Hanschel, einem "der anerkannten Meister seines Instruments - nicht nur, was die deutsche Jazz-Szene angeht" (Deutschlandfunk 7/2011). Er war seit 1987 Mitglied der legendären "Kölner Saxophon Mafia", mit der er Tourneen rund um die Welt unternahm und vier deutsche Schallplattenpreise gewann. Zur langen Liste seiner Duo- und Ensemblepartner gehören die Sängerin Gabriele Hasler und das renommierte Auryn Quartett. Die CD- und Rundfunkproduktionen sind nicht mehr zu zählen. Zuletzt war er Gast-Solist der NDR-Bigband in einer Produktion mit seinen eigenen Kompositionen sowie Solist im Norwegian Wind Ensemble. In der stimmungsvollen Atmosphäre der Martinskirche präsentierte er sein Solo-Programm "Karmic Episode": ein wunderbarer "Spannungs- und Stimmungsbogen" (Jazzpodium 4/2011). Das Konzert in der Martinskirche fand in Kooperation mit dem Buchcafé statt.

Nachmittags war in der Martinskirche von Februar bis Ostern 2014 Café-Zeit. Mit Unterstützung der Urlauber- und Campingseelsorge der Landeskirche war der Gemeinderaum zu einem gemütlichen Café umgestaltet. Montags, dienstags und mittwochs wurde gebastelt, gesungen oder interessanten Vorträgen gelauscht. Jeder war herzlich willkommen und konnte bei diesen kostenfreien Angeboten mitmachen. Auf jeden Fall immer dabei war die "Tasse Kaffee", die von Dorothee Lengemann, Traute Hinz und von Pfarrer Barthelmes zubereitet und nett serviert wude. Am 19. März zum Beispiel (siehe Foto) spielte Richard Mistereck auf seiner Gitarre klassische Stücke aus früheren Jahrhunderten und bekannte Filmmusikhits. Bei "Somewhere over the rainbow" sangen alle Besucher gut gelaunt mit.

 

Frauenkulturwochen im März 2014:

Märchenhaftes Frühstück in der Martinskirche

Frauen im Märchen warten nicht immer auf Prinzen, die sie wachküssen. Sie sind klug, gewitzt und auch unmoralisch. So eine starke Frau ist zum Beispiel die "kluge Gretel" im gleichnamigen Roman der Gebrüder Grimm. Sie isst die für den Besuch gebratenen Hühner im Hause ihres Herrn auf und tischt dann die Lüge auf, der Gast habe diese gestohlen. Die über 60 Frauen im Gemeindesaal der Martinskirche lachten herzhaft, als Elisabeth Böttcher als Gretel zusammen mit Martha Powischil und Anni Streck beim Frauenfrühstück diesen Spaß vorspielten. Ehrenamtlich tätige Frauen aus den Kirchenkreisen Rotenburg und Hersfeld hatten mit Pfarrerin Gloria Dück (vom Referat Erwachsenenbildung) das Programm und das Essen vorbereitet. Musikalische Leckerbissen gab es von Lea Müller und Laurence Wenk.

Passionsbilder von Frank Grüttner bereiteten auf Ostern 2014 vor

Eine große Ausstellung mit Werken des Frankfurter Malers Frank
Grüttner war über mehrere Wochen hinweg bis Ostern in der Martinskirche zu sehen. Grüttner hatte 38 Bilder seiner Sammlung "Passion" nach Hersfeld gebracht. Es
sind Federzeichnungen auf Packpapier in der Größe von 60 mal 50 cm, die zu
einer intensiven Beschäftigung mit der Kreuzweggeschichte anregen. "Wenn
man sich so sehr in eine Idee vertieft, kann man mit der Arbeit daran nicht
aufhören", erzählte der Künstler. Die Arbeit habe dann eine Sogwirkung. Die Sammlung "Passion" ist auch aus einer solchen Faszination für das biblische Thema entstanden. Sie ist Teil eines 190 Zeichnungen beinhaltenden Zyklus mit dem Namen "Evangelium", an dem Grüttner seit Mitte der achtziger Jahre arbeitet. "Kunst wird nie fertig", meinte der Maler, Kunst müsse sich entwickeln wie die eigene
Reife. Aber es gebe einen Punkt in der Entwicklung, an dem man merkt, dass man
richtig gut ist. "Dann darf der Künstler nicht abbremsen", erklärte er seinen Schaffensdrang. Mit seinen Jesus-Bildern reiht er sich in eine über Jahrhunderte gehende Tradition mitteleuropäischer Kunstkultur ein.Grüttner hat das Leiden Jesu für die zeitgenössische Malerei entdeckt. Bei seiner Arbeit lässt er sich von den vier Evangelien inspirieren und vereinigt sie sozusagen zu einer Synopse. Das Religiöse habe sein ganzes Leben bestimmt, erzählte der 74-jährige Maler, der in Berlin aufwuchs: "Meine alte, kleine Senfkorn-Bibel hat mich stets begleitet." Auch Landschaftsbilder und Porträts zählen zu Grüttners Werken, die seit 1969 unter anderem in Wien, Basel und Melbourne zu sehen waren. Ein Porträt von Arthur Schopenhauer war der Auslöser für seine Bekanntschaft mit dem ehemaligen Hersfelder Bankdirektor Dr. Manfred Wagner 2008 auf einer Tagung der Schopenhauer-Gesellschaft. Dr. Wagner konnte seitdem wiederholt Grüttner für Ausstellungen im Kreis gewinnen. Er ist auch der Initiator der jetzigen Exposition. Auffallend direkt und in der Farbwahl schlicht sind die Crayon-Zeichungen. Dadurch konzentriert sich der Betrachter verstärkt auf die Themen der Szenen, die mit genauen Angaben der zugrundeliegenden Bibelstellen gekennzeichnet sind. "Ansonsten müssen Bilder alles, was sie beinhalten, von sich aus erzählen", sagte der Künstler. Die Federzeichnungen hat er nur mit schwarzen, roten und weißen
Buntstiften überarbeitet.

15.12.2013, Quelle: Hersfelder Zeitung

13.11.2013, Quelle: Hersfelder Zeitung

14.10.2013, Quelle: Hersfelder Zeitung

07.09.2013, Quelle: privat

Abendkonzert in der Martinskirche am 7.9.2013 mit Ruth Lorey-Koch (Gesang), Horst Tann ( Klarinette & Saxofon) und Lothar Koch (Orgel)

02.07.2013, Quelle: Hersfelder Zeitung

27.02.2012, Quelle: Hersfelder Zeitung

Termine

24. März, 10 Uhr

Posaunenklänge vor der Kirche,

Gottesdienst zum Palmsonntag mit Kirchenkaffee

 

31. März, 6 Uhr

Osternacht mit Taufmöglichkeit und Osterfrühstück

 

11. April, 15 Uhr

Café St. Martin: "Südenglands frühe Kirchengeschichte mit Bildern und Eindrücken", von Dr. W. Thon

 

18. April, 19 Uhr

EG+- Abend mit Popkantor Matthias Weber

 

19. April, 18.30 Uhr

"Nachhaltig leben -Wissenswertes für die praktische Umsetzung ihrer Photovoltaikanlage" mit Bernd Landsiedel

 

28. April, 17 Uhr

Benefizkonzert für den Verein Taube

 

12. Mai, 9.30 und 11 Uhr

Konfirmation

 

16. Mai, 15 Uhr

Café St. Martin:"Wenn ein Dritter entscheidet- Betreuung oder Vollmacht"

 

26. Mai, 10 Uhr

Vorstellung des Konfi-Kurses 2025

 

22. Juni

Kita-Projekttag

 

30. Juni, 19 Uhr

Klappstuhlandacht mit dem Posaunenchor

 

6. Juli

Sommerfest der Kita

Bericht + Fotos zur Veranstaltung

"Texte der Humanität" (16.2.24)

https://osthessen-news.de/n11756784/eine-hommage-gedanken-zum-nachdenken-und-zum-schmunzeln.html

Kontakt

Pfarrer Ingo Schäfer und

Pfarrerin Tamara Schäfer

ingo.schaefer@ekkw.de

tamara.schaefer@ekkw.de

pfarramt.badhersfeld-martinskirche@ekkw.de

06621 2801

Ev. Kindertagesstätte:

Sarah Dittmar-Raaz

06621 71929

Küster Lars Litzenbauer:

06621 3288

Café St. Martin: Traute Hinz

06621 3737

Werner Herbert (stv. Vorsitzender des Kirchenvorstandes) in Fragen zu Angelegenheiten des KV: 

06621 74907

Hier finden Sie uns

Evangelische Martinskirche
Schlippental 39
36251 Bad Hersfeld

Wir freuen uns über Spenden auf folgende drei Konten:

 

Kirchenkreisamt Hersfeld-Rotenburg – Verwendungszweck „Martinskirche“ 

 

Sparkasse Bad Hersfeld-Rotenburg

IBAN DE96 532 500 00 0001003109

BIC    HELADEF1HER

 

VR-Bank Bad Hersfeld-Rotenburg

IBAN DE17 532 900 00 0001005871

BIC     GENODEF1EK1

 

Evangelische Bank Kassel

IBAN DE02 520 604 10 0001900102

BIC    GENODEF1EK1                         

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